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Wissenswertes Hund & Katze

Unter Kastration versteht man die operative Entfernung von Eierstöcken bzw. Hoden. Sie dient einerseits dazu, ungewünschte Fortpflanzung zu verhindern, andererseits beeinflusst sie Verhaltensweisen, die durch einen ständig hohen Spiegel von Geschlechtshormonen verursacht werden. Kastrierte Rüden werden untereinander verträglicher und Hündinnen werden nicht mehr von Rüden „belagert“. So verhilft die Kastration Mensch und Tier zu einem besseren, stressfreien Zusammenleben. Speziell die sogenannte Frühkastration der Hündin (mit 7 bis 8 Monaten bzw. vor der ersten Läufigkeit) senkt auch die Gesäugekrebsrate deutlich.

Sterilisation bedeutet die Unterbindung von Eileiter bzw. Samenstrang. Damit wird nur die Fortpflanzung verhindert. Alle sonstigen Aspekte (positive Beeinflussung des Verhaltens, Ausbleiben der Läufigkeit) fehlen somit. Daher wird bei Tieren die Sterilisation (im Gegensatz zum Menschen) kaum durchgeführt.

Über den Kontakt mit Artgenossen oder deren Ausscheidungen, manchmal auch durch den Kontakt mit Erde oder stehendem Gewässer können sich Hunde und Katzen mit Parasiten, Bakterien, Viren und Pilzen anstecken. Einen Teil dieser Erkrankungen können Tiere auch auf den Menschen übertragen (Zoonosen). Umgekehrt können wir Menschen unbemerkt Erreger über Kleidung, Schuhe oder Hände in die Wohnungen einschleppen, sodass für Haustiere eine Infektionsgefahr besteht.

Regelmäßige Entwurmung und Impfung sollten daher als eine sehr sinnvolle Maßnahme zur Gesunderhaltung von Tier und Mensch ganz selbstverständlich sein.

„Freigänger“, also alle Hunde und jene Katzen, die ins Freie kommen, sollten viermal pro Jahr entwurmt und mindestens einmal pro Jahr tierärztlich untersucht werden. Dabei kann dann über die notwendigen Impfungen entschieden werden.
Reine „Wohnungstiger“ sollten zumindest einmal pro Jahr zur Routineuntersuchung. Je nach Lebenssituation (Kinder im selben Haushalt, Kontaktpersonen mit geschwächter Abwehrlage, Alter der Katze, Hunde im Haushalt) wird dabei auch eine Entwurmung und Impfung durchgeführt.

Die Erhaltung gesunder Zähne bis ins Alter ist sehr wichtig. Schöne weisse Zähne sind nicht nur hübsch anzuschauen, sondern haben auch eine bessere Funktion für das Tier. Erkrankungen der Zähne, des Zahnfleisches, Zahnstein und Maulentzündungen sind nicht nur durch starken Mundgeruch unangenehm. Die Auswirkungen der bakteriellen Entzündungen auf Herz, Nieren, Leber und Gelenke sind sehr ernst zu nehmen. Zur Gesunderhaltung der Zähne und des Zahnfleisches dienen einerseits die Zahnpflegemassnahmen durch den Besitzer und andererseits die professionelle Zahnpflege durch den Tierarzt.

Was der Besitzer tun kann: Kauknochen, Zahncreme, Futterzusammensetzung

Was der Tierarzt macht: Zahnsteinentfernung mittels Ultraschall, Zahnpolitur, Zahnhalsglättung, Zahnfleischtherapie, Plombe, Krone, Regulierung

Besondere Aufmerksamkeit verdienen Milchzähne: Oft erfolgt der Zahnwechsel speziell bei kleinen Hunderassen unvollständig, sodass die überzähligen Milchzähne (persistierende Canini) zu Fehlstellung der bleibenden Zähne führen, wenn sie nicht rechtzeitig im Alter von 5- 6 Monaten gezogen werden. Frakturen der Milchzähne können zu einer Schädigung der bleibenden Zahnanlage führen.

Wissenswertes kleine Heimtiere

Der Stellenwert der Kleinen Heimtiere entspricht heute erfreulicherweise dem von Hund und Katze. Sie werden deshalb mit der gleichen Hingabe medizinisch versorgt. Heute ist es nicht mehr ungewöhnlich, wenn bei einem kleinen Heimtier Röntgen, Ultraschall oder Labor zur Diagnosefindung eingesetzt wird.

Man muss sich vor Augen halten, daß gut 50% der in der Praxis vorgestellten Heimtierkrankheiten durch falsche Haltung oder Fütterung entstanden sind!

Meerschweinchen sind in Südamerika bis auf 4000 m Seehöhe beheimatet. Dort leben sie gesellig in Gruppen von 20 – 40 Tieren und verständigen sich untereinander durch Zirpen, Meckern, Pfeifen und Quietschen. Meerschweinchen fühlen sich nur in Gesellschaft anderer „Schweinchen“ so richtig wohl und sicher. Deshalb sollten sie nicht allein gehalten werden.

Das Europäische Wildkaninchen ist im kargen Buschland Südwesteuropas beheimatet. Auch Kaninchen fühlen sich nur in Gesellschaft von Artgenossen so richtig wohl. Deshalb sollten sie nicht einzeln gehalten werden. Kaninchen graben Höhlen und Tunnel, um darin bei Hitze und Kälte Zuflucht zu suchen und um ihre Jungen zu schützen.

Obwohl man oft anderes hört, sollten Meerschweinchen und Kaninchen nicht gemeinsam im selben Stall gehalten werden!

Gesundheit
Meerschweinchen und Kaninchen fressen fast rund um die Uhr. Wenn Ihr Tier einen Tag wenig oder überhaupt nichts frisst, ist das ein Alarmzeichen. Es hat dann Schmerzen, Zahn – oder Verdauungsprobleme, oder eine andere schwere Erkrankung. Warten Sie bitte nicht mit dem Tierarztbesuch, Sie verlieren für die Gesundheit Ihres Tieres wertvolle Zeit!

Meerschweinchen- und Kaninchenzähne vollführen schneidende und mahlende Kaubewegungen. Am intensivsten geschieht dies beim Fressen von Grünzeug oder Hartem. Nur so werden die ständig nachwachsenden Zähne natürlich abgenützt und auch der Kautrieb ausreichend befriedigt. Überlange oder spitze Zähne behindern beim Fressen und rufen Verletzungen der Zunge und Schmerzen hervor.

Das Verdauungssystem von Meerschweinchen und Kaninchen ist hervorragend an nährstoffarme Pflanzenkost angepasst. Die faserreiche Nahrung wird im Darm von Mikroorganismen abgebaut und kann so besser genützt werden.
Meerschweinchen und Kaninchen setzen 2 unterschiedliche Kotarten ab. Einerseits feste, eher trockene Kügelchen, andererseits den Blinddarmkot. Dieser ist schmierig weich, wird in der Nacht oder in der Früh abgesetzt und sofort vom After weg wieder gefressen um noch einmal verdaut zu werden. Dadurch können wichtige Vitamine und andere Nährstoffe aufgenommen werden
Rasche Futterumstellungen verändern den Geschmack des Blinddarmkotes. Dann frisst das Tier diesen nicht mehr und zeigt einen kotverklebten Hintern. Dies wird oft mit Durchfall verwechselt. „Echter“ Durchfall wird durch Parasiten oder Hefepilze hervorgerufen.

Ernährung
Heu bildet die Basis einer gesunden Ernährung, es regt die Darmtätigkeit an. Es darf nur hochwertiges, möglichst frisches aus dem Zoofachhandel oder von einem Bauern sein. Zu altes, fad riechendes oder gar verschimmeltes Heu führt zu Erkrankungen. Die Futterraufe im Käfig muss immer mit Heu gefüllt sein. Von diesem dürfen Meerschweinchen und Kaninchen den ganzen Tag lang fressen.

Außerdem brauchen beide Tiere unbedingt Grünfutter. Es enthält Vitamin C, Öle und Spurenelemente. Je nach Jahreszeit können Sie Brokkoli, Blumenkohlblätter, Karotten, Kohlrabi, Sellerie, Spinat, Zucchini, Löwenzahnblätter, Gras, Vogelmiere, Huflattich, Chicoree, Brennnesseln, Kopfsalat, Salatgurken und Spinatblätter anbieten. Kohl und Klee dürfen nur in geringen Mengen verfüttert werden, da sonst Blähungen auftreten. Sammeln Sie Grünpflanzen nur auf naturbelassenen Wiesen abseits von Strassen.

Kommt es zu Verdauungsproblemen, dann meist durch verdorbenes Futter oder durch eine rasche Futterumstellung.

Fertigfutter und Trockenfutter sind hochkonzentrierte Kraftnahrung. Zu viel davon macht Ihr Meerschweinchen oder Kaninchen rasch dick. Füttern Sie täglich nicht mehr als einen Esslöffel pro kg Körpergewicht des Tieres.

Knabberstangen, Joghurtdrops und andere in Zoogeschäften erhältliche Leckereien werden von Kaninchen und Meerschweinchen zwar begeistert angenommen, sind aber reine Kalorienbomben und entsprechen leider überhaupt nicht der natürlichen Ernährung. Deshalb sollten sie nur selten in sehr kleinen Mengen angeboten werden.

Als Knabberkost sind frische Zweige mit Knospen oder Blättern geeignet. Besonders beliebt sind Haselnuss, Hainbuche, Linde, Ahorn und Obstbäume.

Trockenes, hartes Brot bietet Nagetierzähnen keinen Widerstand, ist leicht verdaulich und sehr energiehältig. Deshalb ist Brot kein Grundfutter, sondern ein Leckerbissen.

Wasser ist das einzige geeignete Getränk. Dieses muss den Tieren immer zur Verfügung stehen; am besten in einer Nippelflasche, da in dieser das Wasser nicht verschmutzt. Der Wasserbedarf ist von Tier zu Tier verschieden und hängt von Futter, Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab.

Die Kastration dient mehreren Zielen. Einerseits wird unerwünschte Fortpflanzung verhindert, andererseit kann dadurch die Aggression untereinander vermindert werden. Unerwünschtes Markieren wird verhindert. Beim weiblichen Kaninchen dient die Kastration zur Vorbeugung von Tumoren und Entzündungen der Gebärmutter. Beim Frettchen – ganz wichtig – beugt die Kastration des Weibchens der gefürchteten Knochenmarkssuppression vor.

Dank der heutigen Narkosetechnik ist das Risiko bei chirurgischen Eingriffen nicht grösser als bei Hund und Katze.

Reisebestimmungen - „Reisekrankheiten“ - Reiseapotheke

Vor jeder Reise ins Ausland empfehlen wir, daß Sie sich über Bestimmungen und Reiseprophylaxe informieren.
Wenden Sie sich an uns!

Für jeden Grenzübertritt braucht es zumindest die Kennzeichnung mit Mikrochip, einen Heimtierausweis und eine gültige Tollwutimpfungen.

Bitte beachten Sie bei Reisen im Auto auch, daß Hund und Katze im Auto gesichert sein müssen, entweder durch eine Box oder durch Gepäckraumabgrenzung oder Sicherheitsgurt/Brustgeschirr Kombinationen.

Darunter versteht man die Vorbeugung gegen Leishmaniose, Herzwurm, Ehrlichiose, Babesiose bei Reisen in südliche Länder. Einerseits sollte gegen die möglichen Überträger (Mücken, Stechmücken und Zecken) ein wirksames Mittel mit sowohl abtötender als auch abschreckender Wirkung angewendet werden. Das sind entweder bestimmte gut wirksame Zeckenbänder oder Spot- on- Medikamente, bei manchen Hunden auch beide zugleich. Wichtig ist die Anwendung schon vor dem Urlaub, damit die Medikamente sich bereits gut verteilt haben und damit wirken können. Gegen Herzwurmerkrankung sollte zusätzlich eine ein- bis dreimalige Verabreichung eines die Filarien abtötenden Medikamentes innerhalb 30 Tagen nach möglichem Erstkontakt erfolgen. Alle diese Mittel sind in jeder Tierarztpraxis lagernd. Wichtig ist die korrekte Anwendung und gute Beratung. In den nächsten Jahren werden vermehrt Impfungen angeboten werden.

Idealerweise nimmt man auf Reisen schon gewisse Medikamente und ein wenig Erste Hilfe Ausrüstung mit, damit man sich zumindest bei kleinen Wunden, Durchfällen, Ohrentzündungen Insektenstichen etc. helfen kann. Idealerweise enthält die Reiseapotheke Medikamente für Erkrankungen, gegen die der betreffende Patient besonders anfällig ist (vorbestehende Erkrankungen bzw. Erkrankungsveranlagungen). Wir stellen eine solche Reiseapotheke gerne individuell nach den Bedürfnissen zusammen.